quinta-feira, 8 de novembro de 2012

Eine Brasilianerin in Deutschland:

    Ich war in ein Kaufhaus gegangen und befand mich in einer Umkleidekabine.
Da höre ich nebenan Portuguiesich sprechen, offensichtlich eine Mutter mit einem
kleinen Jungen.
    Sie wolte, dass er etwas in das Deutsche übersetzen sollte, aber der wollte nicht
und sagte: "Lern doch endlich selber Deutsch!"
    Ich ging hin und sagte zu dem Jungen: "Filho, wie sprichst du mit deiner Mutter!"
Da kam die Mutter aber aus ihrer Kabine und fragte: "Wer spricht denn hier Brasi-
lianisch?" Mein "ich spreche ja nur ein bisschen!"  Wollte sie nicht gelten lassen
und liess mich auch nicht los, bis sie mir unter Tränen ihre Geschichte erzählt hatte.
    Sie war mit einem Deutschen verheiratet, der aber den ganzen Tag von früh bis
spät bei der Arbeit war.  Wenn er abends müde heim käme, wurde er nur noch in tie
Töpfe auf dem Herd gucken und brummen: "Schon wiederBohnen und Reis?"
    Dann würde sie anfange zu weinen, und der Mann würde gleich böse. Deshalb
Glaubte sie, er liebe sie nicht mehr.  Aber sie litt furchbar an Weimweh, weil sie den
 ganzen Tag allein war in einem fremden Land, dessen Sprache sie nicht verstand,
während ihr kleiner Sohn im Kindergarten schon sehr gut Deutsch gelernt hatte.
    Ich verstand sie sehr gut.  Ich wollte ihr helfen und schlug ihr vor, zu der
Volkshochschule zu gehen und sich dort zu einem Deutschkursus für Auslender
anzumelden.  Dabei würde sie auch anderen Brasilianerinen treffen, mit denen
sie sich wohl gut verstehen würde, weil sie ähnliche Probleme hätten wie sie.
    Und ihrem Sohnemann sagte ich, er könne seiner Mama dann beim Lernen der
deutschen Sprache helfen, weil er schon richtig gut sei in Deutsch.  Seine Augen
leuchteten bei dem Lob. 
    Diese Frau und ich wohnten nicht an demselben Ort, und ich habe sie nie wieder
gesehen. Ich kann nur hoffen, dass sie Mut gefasst und es geschafft hat, ihr Leben
 in den Griff zu bekommen.      (Paulusblatt)

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